Anzahl der Streikenden in NRW weiter hoch

Auch am fünften Streiktag in Folge sind die Tageszeitungsredakteurinnen und –redakteure in Ostwestfalen hoch engagiert: Mehr als 100 waren am Mittag im Bielefelder Streiklokal und haben sich von Kajo Döhring, Hauptgeschäftsführer des DJV und Verhandlungsführer, über den Verlauf der bisherigen Tarifrunden informieren lassen.

Döhring bedauerte, dass auch in der nominell fünften Runde vergangenen Mittwoch die Verhandlungen immer noch nicht richtig begonnen hätten. „Die Verleger haben eine Teflonschicht bergezogen, die sie für rationale Argumente unempfänglich macht“, so sein Eindruck. Die Verleger betrieben eine systematische Abwertung des Berufsbildes der Redakteure, deshalb sei es so wichtig, dass die Warnstreiks in dieser Breite erfolgten. In NRW streiken seit Dienstag mehrere hundert Tageszeitungsbeschäftigte, bundesweit mehr als tausend.

Die Tarifverhandlungen sind Mittwochnacht unterbrochen worden. Ein strittiges Thema ist die Forderung der Arbeitgeber, Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter zur Voraussetzung für eine höhere Gehaltsstufe zu machen.

Die Arbeitgeber boten zuletzt 1,7 Prozent mehr Gehalt ab 1. Mai und weitere 1,5 Prozent ab 1. Mai 2019 an, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 30 Monaten. Die Einkommen der Jungredakteure sollten einmalig um 120 Euro, die Vergütungen der Volontäre um 80 Euro angehoben werden.

Der DJV fordert 4,5 Prozent mehr Einkommen für Redakteure und feste Freie sowie mindestens 200 Euro mehr für Volontäre und Jungredakteure bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

In NRW wird bis Sonntag einschließlich gestreikt.